Von Felicia Ewert

Ein Kind hat Vater und Mutter. Nein, nicht zwingend als fürsorgende Erziehende. Und nein, auch rechtlich ist dies nicht zwingend notwendig, denn der Vater kann ja unbekannt sein. Aber einen biologischen Vater muss es doch geben, schließlich müssen ja die Spermien zur Befruchtung irgendwo herkommen, ne? Faaaaaaalsch! Zwar kommen die Spermien tatsächlich irgendwo her, trotzdem geht die ganze Welt davon aus, dass zwei Frauen keine leiblichen Kinder miteinander haben können, weil … ja, weil.

So harmonisch geht es leider nicht immer zu für Eltern, die von der Cis-Hetero-Norm abweichen ©Paula Bulling

An dieser Stelle lachten meine Frau (cis) und ich (trans) herzlich und taten es einfach trotzdem.

Hallo, mein Name ist Felicia. Ich bin eine Frau, ich bin transgeschlechtlich und die zweite biologische Mutter (sorry für die sperrige Bezeichnung) unseres Kindes. Ja, echt. Biologie ist der Hammer.
Verwundert? Sehr gut! Dennoch, selbst die seriös anmutende, jedoch sehr diskriminierende Fremdbezeichnung „biologischer Vater“, wie sie das deutsche Recht für mich vorsieht, ist manchen immer noch zu freundlich ausgedrückt. Sie dulden meine Beziehung zu meiner Frau nicht und sehen das Kindeswohl „schwer gefährdet“. Manche Personen aus dem Internet sind so besorgt um unser Kleines, dass sie mir anonymisiert mitteilen, in welcher Form sie meiner Frau während der Schwangerschaft Gewalt antun möchten, damit es zu einer Fehlgeburt kommt. Ihr versteht, es geht ums Kindeswohl. Was sich hierin zeigt, sind Heteronormativität (also der Glaube, dass ein Kind Vater und Mutter zu haben hat), Homofeindlichkeit (im Hass auf unsere gleichgeschlechtliche Beziehung) und Transmisogynie (im Leugnen meiner Geschlechtszugehörigke…