Von Alma Lauer

Voguing ist für Georgina und Ria Melody mehr als ein Tanzstil. Seinen Ursprung hat Voguing in der New Yorker Ballroom-Szene der 1960er-Jahre, hier in Deutschland sind Ballrooms erst vor einigen Jahren populär geworden. Im Mittelpunkt der Szene stehen „Houses“ – familienartige Zusammenhänge, die bei alternativen Schönheitswettbewerben antreten, den „Balls“.

„Für mich war das so was wie eine Rettung“,

erzählt Ria Melody im Interview. Für sie als trans Frau, gesellschaftlich immer noch an den Rand gedrängt, war es etwas Besonderes, sich ihre eigene Familie aussuchen zu können. Sie erzählt von den Anfängen der Ballroom-Houses in den USA: Schwarze und latinx Queers in New York, ausgestoßen von ihren Herkunftsfamilien, schlossen sich zusammen, um auf der Straße zu überleben. Ihr Treffpunkt: der Ballroom. Ein Raum, der kreiiert wurde, um Femininität und Fashion zu feiern, für diejenigen, die auf den großen Schönheitswettbewerben nicht zugelassen waren. „Es ging aber nicht nur um Competition oder Trophäen, sondern ebenso um Zugehörigkeit und das Sich-umeinander-Kümmern.“ Dafür war traditionell die sogenannte „House Mother“ verantwortlich, die die obdachlosen Kids von der Straße in Wohnungen holte. ©Xueh Magri…