Die sechs Protagonistinnen aus Barbara Wallbrauns Dokumentation erzählen von sexuellem Erwachen, erstem Begehren, frühem Verliebtsein und ersten Küssen – von kleinen, aus dem Alltag gestohlenen Momenten der Zweisamkeit unter Liebenden. Sie schildern ironische Anekdoten über sexuelle Aufklärung, ihre ersten Kontakte mit den Labels „lesbisch“ und „homosexuell“. Sie erklären, wie sich ein „lesbisches L(i)eben“ innerhalb der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einrichten ließ – oder eben, wie so oft, leider nicht.
Die zum Teil desaströsen Konsequenzen eines offen lesbischen Lebens oder lesbischer Beziehungen: Psychiatrie, Verhaftungen, staatliche
Überwachung, (Partei-)Ausschlüsse, zerrüttete Familien. Große lesbische Lieben, die unter dem Druck von außen zerbrachen. All diese traumatisierenden Erlebnisse werden von der Kamera sehr einfühlsam begleitet. Wallbraun hat einen Weg gefunden, ganz nahe bei ihren Protagonistinnen zu sein und uns in ihre Welt mitzunehmen, ohne dass es einer Ausbeutun…