Von Sarah Kailuweit

Ein Bus beschleunigt, ein Taxi hupt, zwei Jugendliche kreuzen die Straße, ins Gespräch vertieft. Dann quietschen Reifen über Asphalt und ein gestohlener Geldtransporter schießt um die Ecke, direkt auf die beiden zu. Hilfe! Plötzlich hechtet eine Gestalt vor die Motorhaube: Es ist Queen Maeve, die mit brutaler Eleganz mal eben den eigenen Körper zum Straßenpoller umfunktioniert. Etwas kreischendes Metall und klirrendes Glas später ist der Wagen gestoppt und Maeve springt lächelnd auf die Straße. Superheld*innen retten

Leben. Juhu!
Im „The Boys“-Universum fliegen, springen und rennen Menschen in eng anliegenden Rüstungen und mit stets perfekter Frisur durch die New Yorker Straßen – und, wenn es der PR bedarf, auch mal woanders. „The Seven“ heißt die Superheld*innengruppe mit den nützlichsten Fähigkeiten, initiiert und bestimmt vom dem Pharmaziekonzern Vought. Denn die Gruppe ist eine (natürlich rechtlich geschützte) Marke. „The Boys“ zeigt, was passieren würde, wenn morgen Menschen mit Superkräften auftauchten: Jemand würde Geld damit machen. Superheld*innen in realistisch – denn am Ende gewinnt nicht das Gute, sondern immer der Kapitalismus. Der bestimmt alles und ist trotzdem schlagend subtil – und so folgen wir dem schlaksigen Hughie auf seiner Reise mit den Jungs gegen die Übermacht der Superheld*innen. Teile diesen Artikel