Von Kristina Kaufmann

Wenn ich mit Henri Musik mache, fühle ich mich dabei so sicher, als würde ich alleine Musik machen“, sagt Catharina Stoltenberg und bringt es damit direkt auf den Punkt. „Wir können dabei völlig frei und offen sein. Wir können Fehler machen, was auch immer das bedeutet.“
Auch als Nicht-Musiker*in kann man verstehen, was für eine Liebeserklärung das ist. Kreative Prozesse gehen tief, man offenbart sich gegenüber anderen, fragt sich vielleicht: „Ist das okay so? Bin ich okay so?“ Und jede*r, der*die schon einmal versucht hat, einen Raum zu schaffen, in dem der*die andere mit Inbrunst scheitern darf und es auch tut, weiß, wie schwer das eigentlich ist – und wie wertvoll eine Beziehung ist, die das kann.

Henriette Motzfeldt und Catharina Stoltenberg, die Musikerinnen des norwegischen Duos Smerz, kennen sich schon seit ihrer Schulzeit in Oslo, freunden sich aber erst richtig an, als

sie nach dem Abschluss nach Kopenhagen gehen, um an der Musikhochschule Gesang und Songwriting zu studieren. Dort werden sie zum ersten Mal dazu angeregt, ihre eigene Musik zu machen. Für die Norwegerinnen ist das zunächst ungewohnt „und auch ein bisschen unheimlich“, gibt Stoltenberg zu. „Aber ich denke, weil wir diesen Weg zusammen gegangen sind, haben wir von Anfang an eine gemeinsame Sprache entwickelt.“ Das Dream- Team Smerz war geboren. Nach einem holprigen Start – inklusive dem ein oder anderen verfrühten Auftritt in der Kopenhagener Musikszene – finden Smerz schnell ihren eigenen Sound in einem quasi perfekt austarierten Spannungsfeld von R’n’B, heruntergefahrenem Footwork und House. Mit Erscheinen ihrer EP „Okey“ avancieren sie zum Geheimtipp.

Die Musik von Smerz oszilliert immer zwischen zwei Gegenpolen. In einem unerforschten Raum. Uncharted Territory. Oft ist das ein Raum zwischen unnachgiebigen Drum-Patterns und nahen, in ihrer Einfachheit sehr unmittelbaren Lyrics, die Stoltenberg als et…