Interview: Sonja Eismann

Was waren Ihre größten Aha-Momente während der Kuration?
Viele! Mein größter Wunsch ist, dass jede*r in der Ausstellung einen solchen Moment erleben darf. Etwa bei den Geschichten, die sich hinter den weitgereisten Waxprints verbergen, hinter der Produktion von „Orientteppichen“ in der tiefen sächsischen Provinz und vieles mehr. Ein tolles Statement kam von der Künstlerin Monica Canilao, die mir sagte: „The longer we live on this planet, the more we mix.“

Wie ist die Schau aufgebaut?
Die Ausstellung ist in drei Kapitel und Räume gegliedert. Der erste Raum mit dem Titel „Globale Verflechtungen“ ist in Themeninseln aufgeteilt und inspiriert von der Theorie der

Kreolisierung des karibischen Philosophen und Dichters Édouard Glissant (1928–2011), der meiner Meinung nach mit seinen Visionen seiner Zeit weit voraus war. Die Inseln in der Ausstellung erzählen Geschichten zu bestimmten Themen und Objekten, wie die schon erwähnten Waxprints, zum Thema Muster oder zur Globalisierung des Kimonos. Im zweiten Raum geht es um „Transkulturelle Begegnungen“, die in der Ausstellung metaphorisch anhand von Spiegelfolien und Spiegelelementen zwischen den Exponaten erschaffen werden. Die Designerin Siba Sahabi hat ebenfalls zum Thema Spiegel, auch ein Produkt transkulturellen Austauschs zwischen dem Nahen Osten und Europa, eine Arbeit für die Ausstellung produziert. Im dritten Raum „Die Welt in Bewegung“ geht es um Mobilität, Migration sowie um sich wandelnde Identitäten und Rassismus. In diesem Raum werden mehrere kollaborative Projekte gezeigt, weil diese ein wichtiger Bestandteil von Mode und Design geworden sind.

Welches Kleidungsstück aus der Ausstellung würden Sie am…