Podcast

You’re Wrong About
Columbine, Monica Lewinsky, Stockholm-Syndrom, Courtney Love, Snuff-Filme, O. J. Simpson oder das Stanford-Experiment – ganz sicher habt ihr zu all diesen Ereignissen oder Persönlichkeiten eine zugleich konkrete wie vage Vorstellung im Kopf. Diese gesellschaftlichen und popkulturellen – meist US-amerikanischen – Debatten haben sich ins öffentliche Gedächtnis eingeschrieben, nicht zuletzt aufgrund ihrer medialen Darstellung oft aber falsch oder zumindest verfälscht. Der Podcast „You’re Wrong About“ möchte mit den Fehlannahmen aufräumen und widmet sich den Hintergründen dieser Themen. Ins Leben gerufen wurde er im Mai 2018 von den beiden Journalist*innen Sarah Marshall (u. a. „BuzzFeed News“, „The New Republic“) und Mike Hobbes („Huffington Post“); inzwischen gibt es mehr als 125 Folgen. Das Besondere an „You’re Wrong About“: Marshall und Hobbes dozieren nicht, im Gegenteil. In jeder Episode hat eine*r von beiden recherchiert, während die andere Person auf „unserem“ Stand ist und das wiedergibt, was der öffentlichen Wahrnehmung entspricht. Trotz aller Analyse werden die Fakten zugänglich aufgearbeitet, bei jedem Komplex auch nach links und rechts geschaut und weitere Entwicklungen oder vergleichbare Fälle in den Blick genommen, und durch den lockeren Ton ist es teilweise sogar wirklich witzig, zuzuhören. Dank „You’re Wrong About“ lernt man zudem, zukünftig mediale Repräsentation von Ereignissen und Stars auch selbst zu hinterfragen. Isabella Caldart

„You’re Wrong About“ Sarah Marshall & Mike Hobbes, ca. 60 Min., alle gängigen Podcast-Plattformen

Dieser Text erschienen zuerst in Missy 05/21.