Die Befreiung

Das Theaterstück „It’s Britney, Bitch!“ widmet sich patriarchalen Beziehungen in Kernfamilie und Showbiz.

Interview: Frederik Müller

Wie kam der Britney-Stoff ans Berliner Ensemble?
Sina Martens: Der erste Impuls kam vom Intendanten, Oliver Reese. Der sagte im Herbst 2020 in einem Nebensatz zu mir, man müsste mal was über Britney machen. Ich habe lange darüber nachgedacht, mir viele Ideen aufgeschrieben. Dann bin ich zu ihm und habe gesagt, ich würde das gerne mit Lena Brasch zusammen machen. Das Theater gibt uns da

einen großen Raum für dieses Thema.

© Julian Baumann

Unerwarteter Turn!
Lena Brasch: Hätte man nicht gedacht, dass das Berliner Ensemble von sich aus sagt, lass uns mal was über Britney machen.
SM: Für mich heißt das: den Theaterraum weiter öffnen für andere Perspektiven und Stoffe. Wegzugehen vom klassischen Kanon. Wir wollten viele Stimmen hören. Deswegen haben neben Lena auch Miriam Davoudvandi, Laura Dabelstein und Fikri Anıl Altıntaş Material für die Textfassung geschrieben.

Gibt es Musik und Tanz?
LB: Na selbstverständlich!
SM: Wir wollen Britney auf Moll drehen. Die Musikerin Friederike Bernhardt hat dafür die Songs neu arrangiert, damit sich die Musik mehr dem …

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