Neue Welle, neue Bahn
Von
Von Carina Scherer
Die Wienerin Eli Preiss nimmt uns auf ihrem Debütalbum mit ins nächste Level: mit soulvoller Stimme, schlagfertigen Texten, Beats aus mehreren Jahrzehnten – allen voran den Neunzigern mit DnB- und UK Breakbeats – und unzähligen Nintendo-Referenzen. Als „Mario Kart“-Fan nennt sie sich auch Princess Peach, die richtig Gas gibt, sobald sie hinterm Lenkrad sitzt – was sich im gleichnamigen Song so anhört: „Vergleich mich nie außer mit Eli vor paar Jahr’n / Schau nur nach vorne, links und rechts alle viel zu lahm.“
Anfangs schrieb Preiss englische Texte, weil sie eine Karriere in den USA anstrebte. Außerdem hatte sie Sorge, dass ihre gefühlvolle Stimme mit Lyrics auf Deutsch cringe
erscheinen könnte. Inspiriert von Rappern wie Cro und RIN hat sie sich letztlich doch für Songs auf Deutsch entschieden. 14 sind es auf „LVL UP“, produziert von Tschickgott, Matt Mendo und prodbypengg.
Ihr Album fühlt sich wie eine Zeitreise an. Während sie in „003/008“ mit R’n’B-Stimme ihre Nostalgie zu den Jahren 2003 und 2008 beschreibt, rappt sie in „2022“ über negative Erfahrungen: „Hatte kein Geld, hab etwas mitgehn lassen [zap- zarap] / Mom war oft weg, hab mich auf mich verlassen.“ Sie ist in Wien ohne Vater und mit einer bulgarischen Mutter aufgewachsen, für die sie als Kind oft gedolmetscht hat. Geprägt von Diskriminierungserfahrungen, sowohl …