Von Shireen Broszies

Während der Lesung des ersten Gedichtbands spricht Sam Zamrik an, dass wir uns nicht an Worten aufhängen sollten. „Read into it whatever you want.“ Interpretiere hinein, was du möchtest, sagt Sam Zamrik über die Gedichte. Zamrik ermahnt das Publikum, Gefühle zuzulassen und zuzuhören. Sich selbst, aber auch anderen. Mal mit Nachdruck, mal eher sanfter verhandelt Zamrik Themen wie das Leben in Syrien, die Flucht in die Bundesrepublik, die Frage nach Zugehörigkeit, Existenz und den Gefühlen, die diese umgeben. Was bedeutet es, zu existieren, wenn dir nicht dieselben Rechte wie anderen Menschen eingeräumt werden?

Ab wann existiere ich in der von mir ersehnten Welt und wann beruht jene Existenz bloß auf den Bedingungen, die andere mir vorgeschrieben haben? 

In den Gedichten offenbart der Lyriker, Übersetzer und Musiker Teile der Lebenswege, die bislang zurückgelegt wurden, und macht diese spürbar für uns – ein ständiger Außenseiter, wie Zamrik selbst sagt, der als marginalisierte, nicht-weiße Person nie wirklich jenen Raum bekommen hat, den es gebraucht hätte, um gehört zu werden. 

© Juliette Moarbes

Bewusst entschied sich Zamrik für eine gewisse Dualität: Die Gedichte stellt Zamrik in deutscher und englischer Sprache Seite an Seite, denn Sam Zamrik möchte, dass W…