Gay each way
Von
Von Billie Hörnschemeyer
Mit 14 Jahren wusste ich, dass ich bi bin, nicht zuletzt dank Megan Fox in „Transformers“. Neun Jahre später hatte ich die Worte, um ein weiteres Gefühl zu benennen. Das Gefühl, dass, wenn es schon nicht nach außen sichtbar ist, zumindest tief unter meinem schwarzen Samtkleid und den langen blonden Haaren ein Elefant im Raum zu sein scheint, der nicht aufhören wird, all die Ambivalenzen der eigenen Geschlechtsidentität und all das Unverständnis zu benennen.
Wenn ich sage, dass ich bi bin, meine ich, ich bin nicht monosexuell. Ich bin bisexuell, weil ich mehr als ein Geschlecht begehre und die Art meines Begehrens entlang der Geschlechtsidentitäten der anderen variiert.
Männer, ganz grundsätzlich, ziehen mich an. Stetig, aber mit größer werdenden Abständen. Lesben dagegen tun das öfter. Ich bin bi, auch weil es einen Unterschied gibt, wie andere mich begehren. Es gibt jene, die mich meinetwegen begehren, als Subjekt, als nicht-binäre trans Person und als Person, die sich schwer damit tut, die eigenen körperlichen Gegebenheiten als das zu akzeptieren, was sie sind – eine mehr oder weniger modifizierbare Konstante.
Viele heterosexuelle Männer allerdings begehren mich als Frau und damit einhergehend häufig als Objekt. An dieser Stelle könnte nun verhandelt werden, inwiefern es einen Mann queer macht, wenn er mit einer nicht-binären Person Sex hat. Von meiner Warte aus ist das jedoch völlig irr…