Von Lior Neumeister

In der queeren Community musste ich mich zum Glück noch nie mit Bifeindlichkeit herumschlagen, trotzdem ist es eine Angst, die ich internalisiert habe. Stattdessen wurde ich selbst während einer heterosexuellen Zweierbeziehung in meiner lesbischen Identität bestärkt und stand darüber auch deutlich mehr im Austausch als über langweilige hetero Themen. Bifeindlichkeit begegnet mir in hetero Räumen häufiger, vor allem das

Lesbischsein wird mir stark abgesprochen. Queers hingegen nehmen auf humorvolle Weise meine innere Hete nicht so ernst. Bisher hat mich das auch nie gestört, auch wenn man das für naiv halten mag, da ich selber gerne Heteros roaste und mein Leben sich, abgesehen von meiner vergangenen hetero passing Beziehung, hauptsächlich in der queeren Bubble abspielt. Hin und wieder frage ich mich allerdings, ob mir eine Eindeutigkeit bezüglich meiner Sexualität abverlangt wird. In der heteronormativen Gesellschaft wird Bisexualität oft infrage gestellt und das heteronormative Bedürfnis nach sexueller Eindeutigkeit auf Bisexuelle projiziert, ganz nach dem Motto: „Entscheid dich mal!“ Ich muss schon zugeben, dass ich ab und zu in queeren Kontexten meinen weißen Boyfriend, mit dem ich mich zu Hause darüber gestritten habe, dass eine Badematte kein Handtuch ist, verheimlicht habe. Vielleicht habe ich diese Projektion in Form von Angst und Unsicherheit internalisiert und schleppe sie mit mir rum, auch wenn mir in der queeren B…