Von Marie Serah Ebcinoglu

Ein riesiges Franzbrötchen ziert die Fassade des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe. Das passt zu Hamburg, aber auch zur aktuellen Ausstellung „The F*Word – Guerrilla Girls und feministisches Grafikdesign“. Denn neben dem Gebäck auf dem Plakat liegt ein kleiner Krümel, über dem steht: „Dieses Franzbrötchen repräsentiert die 400.000 grafischen Arbeiten im MK&G. Dieser Krümel steht für die Arbeiten von Frauen: 1,5 %.“ So macht das Plakat auf das Problem des Hauses aufmerksam, dem es sich nun in der neuen

Ausstellung stellt: der Unterrepräsentation von Grafikerinnen und marginalisierten Stimmen in der Sammlung des Museums. Sonderausstellungen zu Gestalterinnen gibt es immer mehr, doch „im Herzen“ des MK&G sieht es mau aus. Zur Unterstützung der Selbstentlarvung und Aufarbeitung hat das Museum die Guerrilla Girls ins Boot geholt. Die feministische Aktivist*innengruppe klagt seit ihrer Gründung 1985 in New York mit Plakatkunst sexistische, rassistische und machtmissbräuchliche Strukturen innerhalb der Kunstszene an. Nun hat die Gruppe eine Arbeit entwickelt, die die Sammlung des Museums kritisch analysiert.

© Guerrilla Girls, courtesy guerrillagirls.com

Hinter dem Gorillamasken-Vorhang, durch den man die Ausstellung betritt, liegt ein qu…