Interview: Marie Serah Ebcinoglu

Deine digitale Kunst gibt einen Einblick in die Welt des Planeten M7, den du geschaffen hast. Was ist das für ein Ort und wer lebt dort?
M7 ist das Zuhause meiner Bugs. Die ersten Bewohner*innen des Planeten waren meine Zeichnungen kleiner Mädchen und trauriger Fischmänner, die in Abgeschiedenheit dort lebten. Nach und nach tauchten meine Bugs auf, es wurde eine Welt voller kleiner

Kreaturen. Käfer sind in den Augen vieler einfach unbedeutend, ich habe sie aber alle zusammengebracht, um eine neue, fantastische Gemeinschaft zu gründen.

Dein Universum strotzt vor Farben und Wimmeleien. Jedes Bild sieht aus wie eine psychedelische Traumlandschaft. Was hat dir bei dem Erschaffen eines solchen Universums Freude gemacht?
Meine Welt der Bugs hat Grenzen für mich geöffnet: Erinnerungen an meine Kindheit, an Geräusche, Licht und Dunkelheit, auch an Scham und emotionale Schwierigkeiten – alles schwirrte in mir. Bei der Geburt jedes Bugs brannten dann all diese Emotionen frei, sie nährten mich und erlaubten mir, mein „unvollkommenes“ Selbst zu akzeptieren. Meine Bugs existieren in einer Welt, die im Chaos begriffen ist, das ich selbst nicht sehen, aber fühlen kann. Die Bugs in diesem Chaos glänzend und roh darzustellen, fühlt sich für mich gut an.

Bugs in der nicht-digitalen Welt sind Insekten, die bei den meisten wohl wenig positive Gefühle hervorrufen, oft…