Cover Magazin 06/2023

Liebe*r Missy-Leser*in,

die Produktion dieser Ausgabe war überschattet von der Trauer, Wut und den polarisierten Diskussionen, die der Terrorangriff der Hamas auf israelische Zivilist*innen am 07. Oktober ausgelöst hat. Jüdische Menschen fühlen sich in Deutschland nicht sicher, auch die jüdische Gemeinde in direkter Nachbar*innenschaft zu unserer Redaktion wurde angegriffen. Gleichzeitig werden unter dem Deckmantel des vermeintlichen Anti-Antisemitismus rassistische und antimuslimische Ressentiments geschürt und bspw. Abschiebungen gefordert. In Reaktion auf die Angriffe der Hamas bombardiert Israel Gaza, Tausende Zivilist*innen sind dort ums Leben gekommen. Als Magazin, das alle zwei Monate erscheint, ist es uns oft nicht möglich, aktuelle Berichterstattung zu liefern, doch natürlich werden wir den Krieg in Israel und Palästina verfolgen und die Auswirkungen in Deutschland journalistisch begleiten. Im Moment sind wir vor allem in Gedanken bei unseren jüdischen und palästinensischen Freund*innen, bei den Betroffenen der Gewalt. Intern nehmen wir mit dieser Ausgabe Abschied von unserer Co-Chefredakteurin Nelli Tügel, die wir sehr vermissen werden! Wir freuen uns aber darauf, bald (wieder) von ihr in der Monatszeitung „analyse & kritik“ und weiterhin in Missy lesen zu können. Wir freuen uns ebenfalls über das Cover dieser Ausgabe mit dem Clubstar der Stunde: Domiziana. Sie hat sich mit Missy-Musiknerd und Geschäftsführer*in Ulla Heinrich zum Gespräch getroffen (und möglicherweise auch schon mal beim Feiern, wer weiß). Außerdem erfährst du in unserem Dossier, wieso Pilze nicht nur gut schmecken und high machen, sondern sogar Vorbilder für feministische Revolutionen sein können und wie sie dazu beitragen könnten, die Klimakatastrophe aufzuhalten. Komm gut durch die grauen Tage. Und für den Fall, dass du ein buntes und mutmachendes Gegenmittel suchst: Es gibt noch Missy-Kalender für 2024 in unserem Shop zu ergattern!

Deine Missys

Aufschlag

Richtige Eltern. Die Staatsanwaltschaft Padua in Norditalien macht 27 lesbischen Müttern von 33 Kindern den Prozess – ihnen sollen Elternrechte aberkannt werden.  – S. 12

Lieblingsstreberin: Edie Flowers. – S. 13

Work Work Work: Bauingenieurin für Wasserwissenschaft – S. 14

Hä, was heißt denn Hegemonie? – S. 15

Kultur & Gesellschaft

Glückliche Täter. Der Skandal um den Sammelband „Oh, Boy!“ legt offen, in welcher Sackgasse die kritische Männlichkeitsbewegung steckt.  – S. 17

Film und Vorurteil. Der Film „Elaha“ erzählt die Geschichte einer mutigen Kurdin, die Freiheit und kulturelle Verbundenheit balanciert, beinahe ohne Klischees zu bedienen – aber mit vielen Ambivalenzen. – S. 20

Schrecklich viele Schichten. Zwei Milliarden Menschen weltweit menstruieren – trotzdem war es lange ein Tabu-Thema. Das Museum Europäischer Kulturen widmet sich nun der Kulturgeschichte der Menstruation. – S. 22

On Fire. Das zweite Album der Rapperin Tkay Maidza ist Ergebnis eines neu erlangten Selbstbewusstseins als Schwarze Musikerin – das ist hör- und fühlbar. Und es ist ansteckend. – S. 24

Rolle Vorwärts: Kosmos May. Enis Maci und Mazlum Nergiz, die Macher*innen des Stückes „Karl May“, sind irritiert und fasziniert von Deutschlands meistgelesenem Schriftsteller. Und gehen der Sache auf den Grund. Ein Gespräch.  – S. 26

Bildstrecke: Camilla Inge Volbert. Nailart ist politisch. Auch für die Künstlerin, die ganze Welten auf Fingernägeln erschafft.  – S. 28

Politik & Protest

Das Verlangen nach Theorie. Verónica Gago schlug mit ihrem Buch „Für eine feministische Internationale“ über die Ni-Una-Menos-Bewegung Wellen. Ein Gespräch über Theorie und Praxis des feministischen Streiks.  – S. 35

Explizit politisch. Mihaela Drăgan und Zita Moldovan hatten genug davon, als Romnja in Rumänien nur für Rollen als Tänzerinnen, Wahrsagerinnen oder Sexarbeiterinnen angefragt zu werden – und haben kurzerhand ihr eigenes Theater gegründet.  – S. 38

Titel

Post-Internet Eurodance. Sie feiert den Sound der Jahrtausend- wende – und ist genau damit die Künstlerin der Stunde. Aufgewachsen in Südbaden und Sizilien, verpasst Domiziana dem Hyperpop ein hyperurbanes Sped-up-Update. – S. 45

Themenschwerpunkt: The Future is Fungi

Pilze können sowohl Begeisterung als auch Ekel auslösen. Dass sie weit mehr sind als nur Nahrung, Hobby, psychedelischer Trip oder lästiger Befall, ist Pilz-Enthusiast*innen schon länger klar. Doch können Pilze vielleicht sogar unsere Art zu denken, zu produzieren und zu leben so revolutionieren, dass wir die Krisen der Gegenwart überwinden? Ein Dossier über die Kraft des Fungus. – S. 50

Pilze mit Potenzial. Ob Fleischersatz, Leder oder CO2-Reduktion: Pilze sind wahre Alleskönner – und die Rettung fürs Klima? – S. 53

Angemorchelt, abgegluckt. Ob im Pastagericht, als Psychedelika, als Sammler*innenstücke oder zur Behandlung psychischer Probleme – Pilze begleiten eine*n in jeder Lebenslage. – S. 55

Wachsende Mode. Wie Pilze die Modeindustrie radikal verändern könnten, erklärt die Designerin Alena Stuhr im Gespräch mit Textildesignerin Anna Gronemeyer. – S. 58

Die Mehrheit. Ein Plädoyer dafür, sich mit Pilzen zu verbünden – oder: Wie queerfeministische Ökolog*innen von Pilzen inspiriert werden. – S. 61

Sex, Körper & Style

Fagdyke. Die Femme-To-Fag- Pipeline ist für transmaskuline Personen ein bekanntes Phänomen. Und dann gibt es jene, die schwul und lesbisch sind.  – S. 65

Miese Myome. Jede zweite bis fünfte Person mit Uterus hat gutartige. Tumore in der Muskulatur der Gebärmutter. Sie können äußerst schmerzhaft sein und das Leben einschränken. – S. 66

Statik statt Rüschen. Jil Sander wird achtzig – und nach wie vor als kühle Revolutio- närin der deutschen Damenmode gefeiert. Doch für wen waren ihre Entwürfe, die das allzu Weibliche ablehnten? – S. 68

Moodboard. Lesbian Cuffing Season. – S. 70

Styleneid: Jette Deptolla. – S. 71

Edutainment

Tor zur Lichtung. Marina Herlop mischt Pop, Avantgarde und elektronische Musik mit bescheidenem Optimismus – und stellt einer Welt vor dem Kollaps ihr Album „Nekkuja“ entgegen.  – S. 73

Musiktipps. – S. 74

Now and Then: Stefanie Lohaus über Christina Thürmer-Rohr. Die Autorin und Missy-Mitgründerin ist beeindruckt von der lebenslangen undogmatischen Suche nach Erkenntnis der feministischen Intellektuellen. – S. 78

Podcasttipps. – S. 79

Das Filmset der Zukunft. Mit „Clashing Differences“ setzt Regisseurin Merle Grimme neue Maß- stäbe für antidiskriminierende und inklusive Produktionsbedingungen.  – S. 81

Glitzer, Glamour, Germany. Der deutsche Ableger von „RuPaul’s Drag Race“ punktet mit Platz für Nicht-Binarität und Dragking Performance. Schwarz-rot-goldene Symbolik hätte es nicht gebraucht. – S. 82

Filmtipps. – S. 82

Wahrheit ist eine Illusion. In „Betrug“ widmet sich Zadie Smith dem viktorianischen England und den Zuckerrohrplantagen Jamaikas – und beweist, dass sie auch bravourös historische Romane schreiben kann. – S. 87

Literaturtipps. – S. 88

Comictipps. – S. 92

Sehnsucht und Schweigen. Dieu Hao Do erzählt in seinem Dokumentarfilm „Hao Are You“ von Herrschaft und Krieg in Vietnam, seiner Familie und einem Versöhnungsversuch – kann dieser gelingen? – S. 93

Anatomiezeichnungen. Juliette Uzor widmet sich in ihrer Schau im Kunstmuseum St. Gallen Hintergründen – z.B. den exotisierenden Landschaftsbildern eines Medizinhandbuchs aus dem 18. Jahrhundert. – S. 95

Kolumne: Ein Schluck Nostalgie. Im Korea-Urlaub schwelgt unsere Kolumnistin in kulinarischen Erinnerungen.  – S. 98

Weitere Hefte

  1. Magazin 02/2024

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